Schutz suchen ohne Keller oder Schutzraum – So findest du den sichersten Ort in deiner Wohnung

Nicht jeder hat einen Keller, einen Luftschutzraum oder Zugang zu einem öffentlichen Schutzraum. Trotzdem gibt es in fast jedem Gebäude Orte, die besseren Schutz bieten als andere – je nach Gefahrensituation. Entscheidend ist, die Grundprinzipien zu verstehen: Abstand, Abschirmung und Dichtigkeit. Je mehr feste Wände zwischen dir und der Außenwelt liegen, desto besser bist du geschützt.

Schutz suchen ohne Keller oder Schutzraum - So findest du den sichersten Ort in deiner Wohnung

1. Grundprinzipien des Schutzes im eigenen Zuhause

Egal ob Explosion, Sturm oder Strahlung – Schutz bedeutet immer:

  • möglichst viele Wände zwischen dir und draußen,
  • keine Fenster oder möglichst kleine Fenster im Raum,
  • massive Bauweise aus Beton oder Mauerwerk,
  • zentrale Lage im Gebäude (weit weg von Außenwänden und Dach).

Diese einfachen Regeln entscheiden im Ernstfall darüber, wie gut du vor Druck, Splittern, Wind oder Strahlung geschützt bist.

2. Sicherste Räume im Haus oder in der Wohnung

In Gebäuden ohne Keller sind innenliegende Räume der beste Rückzugsort. Besonders geeignet sind:

  • Badezimmer ohne Fenster (oft mit Fliesen und stabiler Wandkonstruktion),
  • Abstellräume oder Speisekammern im Gebäudekern,
  • Flure ohne Fenster oder Glasflächen,
  • Treppenhäuser, sofern sie nicht direkt am Eingang oder an Außenwänden liegen.

Wenn du mehrere Stockwerke hast, ist die mittlere Etage meist der sicherste Kompromiss. Im Dachgeschoss besteht durch die leichtere Bauweise erhöhte Einsturzgefahr, außerdem gelangt Strahlung oder Rauch dort schneller hinein. Im Erdgeschoss treffen Druckwellen, Splitter oder austretende Gase zuerst auf. In der Mitte hast du dagegen stabile Decken über und unter dir – ein natürlicher Puffer gegen äußere Einflüsse. Hierzu musst du jedoch den Aufbau deiner Wohnung oder des Hauses gut kennen.

3. Kein fensterloser Raum? – So kannst du trotzdem Schutz schaffen

Falls kein Raum ohne Fenster vorhanden ist, wähle den Raum mit den kleinsten Fenstern und den dicksten Wänden.

Fenster mit Decken, Matratzen oder stabilen Möbeln abschirmen.
  • Fenster mit Decken, Matratzen oder stabilen Möbeln abschirmen.
  • Klebeband, Folie oder nasse Tücher zum Abdichten von Fugen nutzen.
  • Innenliegende Tür schließen, um Luftzirkulation zu reduzieren.

Auch wenn es improvisiert ist – jede zusätzliche Barriere zwischen dir und der Außenwelt zählt.

4. Unterschiedliche Gefahren – unterschiedliche Schutzorte

Explosion oder Druckwelle:
→ Innenliegend, tief, fern von Fenstern. Möbel als Splitterschutz nutzen.

Sturm oder Tornado:
→ Untere Etage, innenliegender Raum ohne Fenster, Türen geschlossen halten.

Strahlung (z. B. nach Reaktorunfall):
→ Zentraler Raum, Fenster und Türen abdichten, Lüftung ausschalten, Vorräte bereithalten.

Chemieunfall oder Giftwolke:
→ Dichte Räume wählen, Luftzufuhr stoppen, feuchte Tücher vor Tür- und Fensterrahmen legen, Radio einschalten.

5. Improvisierter Schutz: So machst du Räume sicherer

Selbst ohne Keller kannst du mit einfachen Mitteln zusätzlichen Schutz schaffen:

  • Schwere Möbel oder Bücherregale als Barriere zur Außenwand stellen.
  • Matratzen, Decken oder Kissen als Schutz gegen Trümmer oder Splitter nutzen.
  • Wasser, Licht, Powerbank, Radio und Erste-Hilfe-Material im Raum bereithalten.
  • Fenster abdunkeln, um dich vor Splittern und neugierigen Blicken zu schützen.

Kleine Anpassungen können im Ernstfall entscheidend sein.

6. Verhalten, wenn du das Haus nicht verlassen kannst

Bleib ruhig und überlegt. Lade dein Handy nur, wenn nötig, um Strom zu sparen.
Halte Kontakt zu Familie oder Freunden, wenn möglich.
Informiere dich über offizielle Warnsysteme wie NINA, Katwarn oder Cell Broadcast. Verlasse den Schutzraum erst, wenn die Gefahr eindeutig vorbei ist und offizielle Entwarnung erfolgt.

7. Checkliste: Der beste Schutzraum im eigenen Zuhause

✅ Keine Fenster
✅ Zentral im Gebäude
✅ Massive Wände oder Betonkonstruktion
✅ Dicht schließbare Tür
✅ Platz für Wasser, Licht, Radio, Vorräte
✅ Möglichst weit entfernt von Dach und Außenwänden

Also? Dein Schutzraum ist oft schon da – du musst ihn nur richtig wählen

Der sicherste Raum ist der, den du im Voraus kennst und vorbereitet hast. Ein fensterloser, zentraler Raum mit stabilen Wänden, dichter Tür und Platz für deine Notfallausrüstung kann im Ernstfall den Unterschied machen. Auch ohne Keller oder offiziellen Schutzraum lässt sich Schutz organisieren – mit klarer Planung, einfachen Mitteln und ruhigem Handeln.


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