
❌ 1. Offene Flammen unbeaufsichtigt lassen
Kerzen, Petroleumlampen oder Teelichter sorgen schnell für Licht und ein Gefühl von Sicherheit. Doch sobald man sie unbeaufsichtigt lässt, können sie zur Gefahr werden. Ein umkippendes Teelicht, ein Vorhang, der im Luftzug flattert, oder eine vergessene Kerze auf dem Fensterbrett reicht aus, damit ein Feuer entsteht. In einer Krise, in der Feuerwehr und Rettungsdienst überlastet sind oder gar nicht erreichbar, kann ein kleiner Brand unkontrollierbar werden. Besonders riskant sind brennende Kerzen in der Nähe von Papier, Decken oder Kindern und Haustieren.
❌ 2. Grill, Holzkohleofen oder Gaskocher in Innenräumen benutzen
Wenn der Strom ausfällt und die Heizung nicht funktioniert, ist die Versuchung groß, mit einem Holzkohlegrill, Gaskocher oder Feuer im Kaminersatz drinnen Wärme oder Essen zu erzeugen. Doch dabei entsteht Kohlenmonoxid – ein unsichtbares, geruchloses Gas, das in hoher Konzentration tödlich wirkt. Viele bemerken es nicht einmal, weil man weder Rauch noch Geruch wahrnimmt. Deshalb gilt: Grills, Feuerschalen, Holzkohle oder Gaskocher ohne Innenraumzulassung niemals in geschlossenen Räumen verwenden.
❌ 3. Panikkäufe und Hamsterkäufe starten
In Krisen geraten viele in Aktionismus und kaufen große Mengen Wasser, Nudeln, Brot oder Benzin. Damit sind Regale schnell leer – und Menschen, die keine Vorräte haben oder sich nicht viel leisten können, stehen ohne das Nötigste da. Panikkäufe erzeugen künstliche Knappheit und verstärken Angst. Wer dagegen rechtzeitig vorsorgt, kann zu Hause bleiben und vermeidet Stress, volle Läden und mögliche Konflikte.
❌ 4. Falschmeldungen und Gerüchte weitergeben
Wenn Internet oder Mobilfunk gestört sind, verbreiten sich Gerüchte besonders schnell. Aussagen wie „Das Leitungswasser ist verseucht“ oder „Heute Nacht wird alles abgeriegelt“ sorgen für Panik – auch wenn sie nicht stimmen. In solchen Situationen sollte man Informationen nur von offiziellen Stellen übernehmen: Katastrophenschutz, Behörden, Radio, Warn-Apps wie NINA. Wer unsichere Informationen weitergibt, kann Angst verstärken und gefährliche Entscheidungen auslösen.
❌ 5. Brennstoffe falsch lagern
Benzin, Diesel, Gas oder Petroleum sind wichtig – aber nur, wenn sie sicher gelagert werden. In der Wohnung, im Heizungsraum oder direkt neben Wärmequellen erhöhen sie das Risiko für Explosion und Brand enorm. Benzinkanister gehören nicht in die Wohnung, Gasflaschen nicht neben den Kamin oder Heizlüfter. Brennstoffe sollten nur in zugelassenen Behältern, gut belüftet und außerhalb von Wohnräumen gelagert werden.
❌ 6. Generatoren oder Heizgeräte ohne Belüftung betreiben
Notstromaggregate oder Heizkanonen wirken praktisch – aber nur draußen oder mit professioneller Abgasführung. In geschlossenen Räumen entsteht auch hier Kohlenmonoxid oder es drohen Überhitzung und Feuer. Ein Generator in der Garage oder ein Petroleumheizer im Schlafzimmer kann innerhalb kurzer Zeit zu Bewusstlosigkeit oder Tod führen. Sicher ist nur, was ausdrücklich für den Innenbereich zugelassen ist.
❌ 7. Notruf blockieren
Der Notruf 112 ist für echte Notfälle gedacht: Brände, schwere Verletzungen, Herzinfarkt, Lebensgefahr. In Krisen sind Leitungen oft stärker belastet. Wer dort anruft, um zu fragen, warum das Licht aus ist oder wann das Wasser wieder läuft, blockiert Plätze für Menschen, die dringend Hilfe brauchen. Informationen zu Lage, Strom oder Wasser gibt es über Radio, Warn-Apps oder Behörden – nicht über die 112.
✅ Also?
Nicht nur das, was man tut, entscheidet über Sicherheit in einer Krise – sondern auch das, was man bewusst lässt. Offene Flammen, falsches Heizen oder Kochen, Panikreaktionen oder Fehlinformationen können eine Situation gefährlicher machen als der eigentliche Auslöser. Wer vorbereitet, ruhig bleibt und typische Fehler vermeidet, schützt sich selbst, seine Familie und entlastet Einsatzkräfte. Vorbereitung heißt Verantwortung – nicht Angst.
Weitere Informationen: https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Vorsorge/Brandschutz/brandschutz_node.html

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