Ob Schneesturm, Stau, Unfall oder Spritmangel – manchmal geht einfach nichts mehr. Wer im Auto festsitzt, merkt schnell, wie abhängig man von Wärme, Strom und Orientierung ist. Doch mit etwas Vorbereitung bleibt die Lage kontrollierbar.
🚧 1. Sicherheit zuerst – richtig absichern
Wenn du stehenbleibst:

- Fahr so weit wie möglich an den Straßenrand oder auf den Seitenstreifen.
- Schalte Warnblinkanlage ein, zieh die Warnweste an und stell das Warndreieck in ausreichendem Abstand (innerorts ca. 50 m, außerorts 100 m, auf der Autobahn 150–200 m) auf.
- Bei einer Panne auf der Autobahn immer hinter die Leitplanke gehen und dort warten, also nicht im Fahrzeug bleiben, weil das Unfallrisiko durch nachfolgende Fahrzeuge extrem hoch ist.
- Wenn es zu gefährlich ist, etwa bei Dunkelheit, starkem Verkehr oder schlechtem Wetter und du die Leitplanke nicht sicher erreichen kannst, dann ist es besser, im Fahrzeug zu bleiben, Warnblinkanlage einzuschalten und angeschnallt zu bleiben.
- Wenn du aussteigst, immer auf der dem Verkehr abgewandten Seite.
🎒 2. Der Notfallrucksack fürs Auto
Ein kleiner Rucksack im Kofferraum kann im Ernstfall den Unterschied machen – vor allem, wenn du bei Kälte, Stau oder einer Evakuierung länger festsitzt.
Das sollte rein:
Grundausstattung:
- Wasserflaschen (mind. 1–2 l pro Person)
- Energieriegel, Nüsse oder Konserven mit Löffel
- Taschenlampe oder Stirnlampe (mit Ersatzbatterien oder Powerbank)
- Rettungsdecke, warme Decke oder Schlafsack
- Ersatzkleidung, Mütze, Handschuhe
- Powerbank und kleines Solarpanel fürs Handy
- Feuerzeug oder Streichhölzer
- Erste-Hilfe-Set

Zusatz bei Kälte oder längerer Fahrt:
- Handwärmer
- Müllbeutel (als Wetterschutz oder Not-Toilette)
- kleine Schneeschaufel oder Eiskratzer
Mehr dazu im anderen Beitrag ->
🗺️ 3. Orientierung und Kommunikation
Wenn Navigation und Handy ausfallen oder du abseits der Straße (offroad) bist:
- Offline-Karten (Google Maps, Organic Maps) sind Gold wert.
- Ein kompassbasiertes Orientieren hilft, wenn du zu Fuß weiter musst.
- Autobahnschilder mit Kilometermarkierungen zeigen, wo du bist – wichtig für Notrufe.
- Wenn kein Netz da ist, SMS oder Standort per Satelliten-Messenger (z. B. Garmin InReach) – optional, aber für Krisenvorsorger sinnvoll.
- falls dein Handy leer ist, nutze den Notrufknopf in deinem Auto, falls vorhanden – wenn es kein Netz gibt, funktioniert dieser aber auch nicht
🧊 4. Wärme und Energie im Winter
- Wenn du im Auto festsitzt und heizen musst, kannst du den Motor laufen lassen aber nur, wenn der Auspuff frei ist und die Abgase gut abziehen können.
- Achte darauf, dass kein Schnee oder Matsch den Auspuff blockieren, und lass ein Fenster einen Spalt offen, damit frische Luft reinkommt.
- Um Sprit zu sparen, reicht es, den Motor immer wieder kurz laufen zu lassen, statt dauerhaft. So bleibt es warm, ohne Risiko und das Benzin reicht länger.
- Keine offenen Flammen im Fahrzeug!
🆘 5. Wenn Hilfe nicht sofort kommt
- Bleib beim Fahrzeug – es bietet Schutz und ist leichter zu finden als du zu Fuß.
- Informiere Verwandte oder Freunde über deinen Standort.
- Wenn du absehen kannst, dass du länger festsitzt, rationiere Wasser und Nahrung sowie Strom.
- Nachts: Reflektoren oder Lichtsignale verwenden, um gesehen zu werden.
✅ Also? Kleine Vorbereitung, große Wirkung
Ein Auto-Notfallset kostet kaum etwas, spart aber im Ernstfall Nerven, Energie und Kälte. Ob Winterstau, Stromausfall oder gesperrte Straßen – wer Wasser, Licht, Decke und Orientierung dabeihat, ist nicht hilflos.
Realistische Vorsorge heißt nicht Panik, sondern schlicht: vorbereitet sein, wenn andere überrascht werden.
Nicht vorbereitet und du sitzt fest?
1. Ruhe bewahren und Lage einschätzen
- Nicht sofort loslaufen. Überlege erst: Wie weit ist es zur nächsten Ortschaft oder Straße? Ist Tag oder Nacht? Wie ist das Wetter?
- Im Auto bleiben, wenn du nicht sicher weißt, wo du bist oder wenn es kalt ist – das Fahrzeug bietet Schutz und ist leichter zu finden.
- Wenn du losgehst, lass eine Nachricht im Auto, z. B. auf einem Zettel: „Bin Richtung Westen gelaufen, um Hilfe zu holen.“

2. Sichtbarkeit herstellen
- Warnblinker, Taschenlampe oder Handylicht einschalten, um gesehen zu werden.
- Wenn das nicht geht: Reflektierende Teile (z. B. Warndreieck, Weste) außen am Auto befestigen.
- Tagsüber: Motorhaube öffnen oder helle Kleidung aufs Dach legen – ein Signal für Hilfe.
3. Mit Energie und Wärme haushalten
- Motor nur zeitweise laufen lassen, wenn der Auspuff frei ist.
- Kleidungsschichten, Zeitung oder Sitzbezüge nutzen, um dich warmzuhalten.
- Beine bewegen, Hände reiben – das hält den Kreislauf in Gang.
- Fenster leicht geöffnet halten, wenn der Motor läuft (CO-Gefahr).
4. Wasser und Essen
- Wenn du nichts dabeihast, ist Wasser wichtiger als Essen.
- Schnee kann geschmolzen werden (nicht pur essen, sonst kühlt der Körper aus).
- Getränke oder Lebensmittelreste im Auto (Flasche, Bonbons, Kaugummis) sind besser als nichts – sie helfen, ruhig zu bleiben.
5. Kommunikation & Orientierung
- Handy im Energiesparmodus, Bildschirm dunkel halten, Standort aufschreiben oder merken.
- Wenn Netz da ist, 112 anrufen oder SMS versuchen.
- Offline-Karten können helfen, auch ohne Internet – viele Handys speichern Kartenausschnitte im Cache.
6. Wenn du warten musst
- Bleib im Auto, halte dich warm, mach dich sichtbar.
- Versuch, in Intervallen zu schlafen
- Wenn du zu zweit bist: Abwechselnd wachen und ruhen.

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